(4 Sterne – nur für Spezialfälle)
Open-Source / DIY-Lösungen
Volle Kontrolle, keine Lizenzkosten -
Hoher Wartungsaufwand, technische Hürden, kaum Support -
Nur für IT-affine Vereine mit Entwicklerzugang sinnvoll
Kostenlose Lösungen zur Platzbuchung und weitere Alternativen
Neben den oben vorgestellten kommerziellen Lösungen gibt es auch Open-Source-Buchungssysteme sowie branchenübergreifende Plattformen, die eine Erwähnung verdienen. Einige Vereine – insbesondere technisch versierte – setzen auf freie Software, um Kosten zu sparen und unabhängig von Anbietern zu sein. Ein Beispiel ist ein auf GitHub verfügbares Tennisplatz-Reservierungssystem (initiierte von Alexander Droste). Auch verbreitet ist die Nutzung von generischen Open-Source-Tools wie Booked Scheduler (ehemals phpScheduleIt), das zur Ressourcenreservierung entwickelt wurde und sich anpassen lässt. So hat z.B. der THC Forsthof (ein Tennisclub) ein eigenes Open-Source-Projekt auf Basis solcher Tools umgesetzt. Die Vorteile von kostenlosen Lösungen liegen auf der Hand: keine laufenden Lizenzkosten und volle Kontrolle. Oft genügen schon Webhosting-Kosten von ~1 € pro Monat, um ein eigenes Buchungssystem zu betreiben– ein Bruchteil der kommerziellen Gebühren. Zudem können engagierte IT-affine Vereinsmitglieder die Software bei Bedarf selbst erweitern oder in die Vereinswebsite integrieren. Viele Open-Source-Projekte bieten Plugins für CMS wie WordPress oder Joomla an, um den Buchungskalender nahtlos einzubetten. Auch Schnittstellen (z.B. REST-API) für Zutrittssysteme oder Lichtsteuerung sind bei einigen kostenlosen Lösungen verfügbar.
Aber: Dem stehen Herausforderungen gegenüber: Die Installation und Wartung erfordert technisches Know-how. Sicherheitsupdates müssen selbst eingespielt werden, Backups organisiert und im Fehlerfall gibt es keinen offiziellen Support – man ist auf die Community oder eigene Kompetenz angewiesen. Für Vereine ohne IT-Experten ist das ein Risiko. Zudem sind kostenlose Tools oft nicht spezifisch auf Tennis zugeschnitten. Es fehlt ggf. an Spezialfunktionen wie einer Abrechnung von Gastgebühren oder einer Anbindung an Verbands-ID-Systeme. Die Benutzeroberfläche ist mitunter weniger poliert und es gibt keine mobile App out-of-the-box (jedoch meist eine mobile Webansicht). Einige Clubs nutzen halb-manuale Lösungen wie Google Kalender oder Doodle-ähnliche Tools – dies kann für ganz kleine Gruppen funktionieren, skaliert aber schlecht und bietet keine Konfliktprüfung. Kommerzielle Multi-Sport-Plattformen wie Eversports oder SimplyBook.me sind ebenfalls Alternativen: Diese sind nicht tennis-spezifisch, ermöglichen aber Sportanbietern (Tennishallen, Coaches) die Online-Buchung von Plätzen oder Kursen. Eversports etwa wird von einigen Tennishallen genutzt, um Einzelstunden online buchbar zu machen, da es eine breite Endnutzer-Reichweite hat. Nachteil dort: Kosten pro Buchung und fehlende Vereinsfunktionen – es richtet sich eher an kommerzielle Studios.
Alles in allem nutzen die meisten Vereine doch spezialisierte Systeme, denn die Anforderungen (Mitgliederverwaltung, Club-spezifische Regeln) erfüllen allgemeine Buchungstools oft nicht in vollem Umfang. Open-Source kann eine Lösung sein, wenn ein Verein maximale Kosten sparen will und sich gleichzeitig in eine Community einbringen möchte. So gibt es z.B. eine deutschsprachige Open-Source-Community von Tennisvereinen, die gemeinsam ein freies System pflegen. Diese setzen auf Prinzip „Vereine helfen Vereinen“ und tauschen sich über Weiterentwicklungen aus. Das ist eine spannende Bewegung, die langfristig eine unabhängige Alternative darstellen kann. Für den Moment dominieren aber die kommerziellen Anbieter den Markt.
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