Alley (Flur)
Bedeutung und Definition
Die Alley (deutsch: Flur, auch „Tramline“) bezeichnet die seitlichen Zusatzzonen eines Tennisplatzes zwischen Einzel- und Doppelseitenlinie. Bälle, die in der Alley landen, sind im Einzel „aus“, im Doppel jedoch „gut“. Jede Alley ist 1,37 Meter breit; dadurch ist das Doppelspielfeld mit 10,97 Metern insgesamt 2,74 Meter breiter als das Einzelspielfeld (8,23 Meter).
Anwendung oder Technik
Platzierung im Doppel
Die Alley wird im Doppel gezielt für Linienschläge, Inside-out-Vorhände und kurze Winkel genutzt, um den Netzspieler zu umspielen oder ihn zu einer ungünstigen Position zu zwingen.
Aufschlag- und Rückschlagtaktik
Aufschläger variieren zwischen weit nach außen (in Richtung Seitenlinie der Alley) und zum Körper, um Winkel zu eröffnen oder zu schließen. Rückschläger können durch einen harten Schlag entlang der Linie in die Alley das Netzduo überraschen.
Netzspiel und Absicherung
Der vordere Spieler sichert typischerweise den Mittelbereich; der Grundlinienspieler deckt die Alley ab. Zu frühes „Poachen“ (Übergreifen in die Mitte) öffnet die Alley für den direkten Passierball.
Praxisbeispiele und Relevanz im Spiel
- Passierball entlang der Linie: Gegen aggressive Netzspieler ist der präzise Schlag in die Alley oft der sicherste Weg zum Punkt.
- Chip-&-Charge-Antwort: Flacher Slice in die Alley zwingt den Netzspieler zu tiefen Volleys.
- Serve-&-Volley-Variante: Aufschlag weit nach außen, anschließender Volley in die freie Mitte; die drohende Alley zwingt den Rückschläger zu riskanten Winkeln.
Typische Fehler
- Überdeckung vernachlässigt: Grundlinienspieler bleibt zu mittig, Alley bleibt offen.
- Winkel falsch eingeschätzt: Zu großer Sicherheitsabstand zur Linie; Chancen auf direkte Punkte bleiben ungenutzt.
- Telegraphiertes Poachen: Frühzeitige Bewegung des Netzspielers wird gelesen; der Ball geht konsequent in die freie Alley.
- Technische Streuung: Unsaubere Seitwärtsbalance führt zu Ausbällen knapp hinter der Doppellinie.
Training & Verbesserung
- Zielfelder: Kleine Markierungszonen in der Alley legen und wiederholt mit Vorhand/Rückhand entlang der Linie anspielen.
- Aufschlagvarianten: Serien mit Ziel „weit nach außen“, anschließend erster Schlag cross/mittig; Fokus auf Höhe über dem Netzband.
- 2-gegen-1-Drill: Ein Angreifer am Netz, ein Verteidiger Grundlinie; Ziel ist der Passierball in die Alley unter Zeitdruck.
- Fußarbeit: Seitliche Crossover-Schritte und „plant & hit“ an der Außenlinie, um Stabilität beim Linienschlag zu erhöhen.
Varianten oder Sonderformen
- Mixed-Doppel: Häufigeres Ausspielen der Alley gegen den vorderen Spieler, um Mismatches zu erzeugen.
- Linkshänder-/Rechtshänder-Kombination: Naturalwinkel auf Vorhand-/Rückhandseite verändern die Alley-Gefahr signifikant.
- Taktische Täuschung: Schlaganlauf in Richtung Mittellinie, letzter Moment Inside-out in die Alley.
Fazit
Die Alley ist im Doppel ein zentraler Raumgewinn- und Druckhebel. Wer sie technisch präzise und taktisch klug nutzt, schafft direkte Punktchancen, öffnet die Mitte und zwingt Gegner in Bewegung. Saubere Fußarbeit, klare Rollenverteilung und wiederholtes Zieltraining machen die Alley zum verlässlichen Werkzeug.