Backhand – Rückhand
Bedeutung und Definition
Die Backhand (deutsch: Rückhand) ist einer der beiden Grundschläge im Tennis und wird auf der dem Schlagarm gegenüberliegenden Seite ausgeführt. Sie dient dazu, Bälle zu erreichen und zu kontrollieren, die auf die Rückhandseite des Spielers gespielt werden. Die Rückhand kann einhändig oder beidhändig gespielt werden und ist entscheidend für eine ausgeglichene Spielweise auf allen Belägen.
Während die einhändige Rückhand mehr Reichweite und Variabilität bietet, zeichnet sich die beidhändige Version durch Stabilität, Kraft und bessere Kontrolle aus – besonders für jüngere oder weniger kräftige Spieler.
Anwendung oder Technik
Grundtechnik der Rückhand
- Griffhaltung: Einhändig meist Eastern- oder Continental-Griff, beidhändig Kombination aus Continental- und Eastern-Vorhandgriff.
- Treffpunkt: Vor dem Körper, leicht seitlich; Blickrichtung zum Ball bis zum Treffmoment.
- Schwung: Ausholbewegung von hinten nach vorn, mit vollständiger Gewichtsverlagerung auf das vordere Bein.
- Körperrotation: Oberkörper rotiert nach vorn, unterstützt durch stabile Hüft- und Schulterbewegung.
Topspin- und Slice-Rückhand
Die Topspin-Rückhand wird mit Aufwärtsbewegung des Schlägers ausgeführt, um Drall und höhere Flugkurve zu erzeugen. Die Slice-Rückhand hingegen nutzt eine leicht abwärts gerichtete Schlagbewegung, um den Ball mit Unterschnitt flach und gleitend zu spielen – besonders effektiv auf schnellen Belägen oder als defensiver Schlag.
Praxisbeispiele und Relevanz im Spiel
- Defensive Stabilität: Rückhände mit Topspin ermöglichen sichere Ballwechsel aus der Defensive.
- Angriff über die Linie: Einhändige Rückhände werden häufig als Winner entlang der Linie gespielt.
- Slice-Übergang: Mit einem tiefen Slice kann der Spieler Zeit gewinnen und einen Netzangriff vorbereiten.
- Beidhändige Rückhand im Return: Besonders effektiv gegen schnelle Aufschläge, da sie mehr Kontrolle bietet.
Typische Fehler
- Zu später Treffpunkt: Der Ball wird zu weit hinter dem Körper getroffen, was Kontrolle und Kraft mindert.
- Falscher Griff: Zu geschlossener Griffwinkel führt zu flachen oder unkontrollierten Bällen.
- Mangelnde Rotation: Fehlende Hüftbewegung reduziert Stabilität und Durchschlagskraft.
- Fehlende Balance: Zu wenig Gewichtsverlagerung verursacht unsaubere Schlagbewegungen.
Training & Verbesserung
- Schlagserien: Wiederholte Rückhandschläge mit klarer Zielzone auf dem Platz trainieren Präzision und Timing.
- Ballwurf-Übungen: Gleichmäßiger Rhythmus zwischen Ausholen, Treffpunkt und Nachschwung.
- Videoanalyse: Schlagbewegung in Zeitlupe kontrollieren, um Griff, Stand und Rotation zu optimieren.
- Rückhand-Cross-Drills: Serien im Cross-Duell zur Verbesserung von Konstanz und Tiefe.
- Slice-Training: Wechsel zwischen Topspin und Slice, um flexible Schlagvarianten aufzubauen.
Varianten oder Sonderformen
- Einhändige Rückhand: Klassisch, elegant, variabel – bevorzugt von Spielern wie Roger Federer oder Stan Wawrinka.
- Beidhändige Rückhand: Stabil, kraftvoll, kompakt – beliebt bei Spielern wie Novak Djokovic oder Iga Świątek.
- Slice-Rückhand: Defensiv oder taktisch eingesetzt, um Balltempo und Rhythmus zu verändern.
- Rückhand-Volley: Am Netz ausgeführte Rückhand, kurz und präzise mit minimaler Ausholbewegung.
Fazit
Die Rückhand ist ein zentrales Element des modernen Tennisspiels. Ob einhändig oder beidhändig – sie verbindet Technik, Timing und Taktik. Wer die Rückhand stabil und variabel beherrscht, kann das Spiel dominieren, Ballwechsel kontrollieren und in entscheidenden Momenten Akzente setzen.