SchlaegerClub Tennis für Pros

(4 Sterne – empfehlenswert)

GotCourts
Starke mobile App und Marktplatz-Funktion - Besonders für kommerzielle Anbieter mit Externen attraktiv - Für interne Vereinsprozesse etwas oberflächlich

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GotCourts – Marktplatz für Tennisplätze und Spieler

GotCourts nimmt unter den Buchungssystemen eine etwas andere Rolle ein. Es ist ursprünglich in der Schweiz entstanden und positioniert sich als „revolutionäres Racketsport-Netzwerk“ für Spieler und Vereine. GotCourts verbindet also den Online-Buchungskalender eines Clubs mit einer übergreifenden Plattform, auf der Tennis- (und Padel-/Squash-)Spieler Plätze buchen, sich vernetzen und sogar an Ranglisten oder Ligen teilnehmen können. In der Schweiz ist GotCourts sehr bekannt; in Deutschland und Österreich gewinnt es zunehmend an Popularität, vor allem bei Anlagen, die auch Nicht-Mitgliedern Buchungen anbieten möchten.

Funktionen: Für Vereine bietet GotCourts zunächst die Standardfunktionen einer Platzreservierungs-Software: Mitglieder können online oder via App Plätze reservieren, Trainerstunden buchen und ihre Buchungen verwalten. Das System unterstützt verschiedene Benutzerrollen (Admins, Mitglieder, Gäste) und entsprechend definierbare Regeln – etwa Prioritäten für Mitglieder oder Vorausbuchungsrechte. Besonders im Fokus steht bei GotCourts die Online-Zahlung und Öffnung für externes Publikum: Vereine können ihre Plätze im GotCourts-Marktplatz freischalten, sodass auch vereinsfremde Spieler über die App Plätze buchen und direkt online bezahlen können. Die Zahlungsabwicklung erfolgt über integrierte Partner (z. B. Stripe für Kreditkartenzahlung) und die Vereine können festlegen, welche Plätze/Zeiten für Externe buchbar sind und zu welchen Tarifen. GotCourts kümmert sich dabei auch um etwaige Servicegebühren oder Zahlungsabwicklung – diese werden transparent im Preisplan ausgewiesen. Für die Mitgliederverwaltung bietet GotCourts Schnittstellen, z. B. zu Fairgate (einem in CH verbreiteten Vereins-CRM). In GotCourts selbst können zumindest einfache Stammdaten der Mitglieder gepflegt werden, aber tiefergehendes Beitragsmanagement findet eher im externen CRM statt. Die Stärken von GotCourts liegen in der Integration externer Spieler und dem Community-Gedanken: Über die App können Spieler freie Plätze in der Umgebung finden, Buchungen durchführen, sich mit anderen Spielern vernetzen und sogar an einer überregionalen GotCourts League teilnehmen. Für Vereine bedeutet dies die Chance, neue Spieler anzulocken (Stichwort Mitgliedergewinnung), wenn sie Teil des Netzwerks sind. Technisch unterstützt GotCourts ebenfalls Zutrittsanlagen, Lichtsteuerungen usw. über Partnersysteme. Beispielsweise arbeitet GotCourts mit Meytronics für Licht- und Türsteuerung zusammen. Auch eine Anbindung an Hallen-Automatisierung ist vorhanden. Aus Spielersicht glänzt GotCourts mit einer sehr modernen Mobile-App (iOS/Android), über die nahezu alles bedient werden kann – vom Buchen bis zum Bezahlen.

Preismodell: GotCourts bietet drei Stufen an: Basic, Marketplace und Enterprise. Basic richtet sich an Vereine, die primär ihren Mitgliedern online eine Buchungsplattform bieten wollen. Hier kostet GotCourts ab 119 € pro Platz/Jahr (zzgl. MwSt). Dafür bekommt man die Grundfunktionen und die Nutzung der App/Web für die Mitglieder. Marketplace beinhaltet zusätzlich die Öffnung für den öffentlichen Marktplatz und die Online-Bezahlfunktion für Gäste. Der Preis liegt ebenfalls bei ab 119 € pro Platz/Jahr, jedoch kommen Servicegebühren hinzu. Diese Servicegebühren sind vermutlich pro externer Buchung eine kleine Provision – genaue Sätze nennt GotCourts auf der Website nicht, sie dürften aber im Bereich einstelliger Prozente liegen oder als Transaktionsgebühr pro Buchung. Enterprise schließlich ist eine maßgeschneiderte Lösung ab 1.900 € pro Jahr für große Anlagen, Verbände oder Gemeinden. Hier arbeitet GotCourts individuell mit dem Kunden zusammen, inkl. Marketingkampagnen, extra Supportleistungen etc. – diese Lösung eignet sich z.B. für kommunale Sportzentren mit vielen Sparten oder Verbände, die eine eigene Plattform betreiben wollen. Wichtig: In allen Plänen ist die Nutzung für die Spieler via mobile App kostenlos, und man kann GotCourts 30 Tage gratis testen. Vereine sollten beachten, dass bei Marketplace die Transaktionskosten mitkalkuliert werden müssen – aber dafür erhalten sie ggf. zusätzliche Einnahmen durch Nicht-Mitglieder. GotCourts wirbt damit, dass über 390.000 aktive Spieler im Netzwerk sind, was das Potential für neue Einnahmequellen zeigt.

Technische Anforderungen und Integration: GotCourts ist als Cloud-Service konzipiert – Vereine benötigen lediglich Internetzugang. Mitglieder nutzen primär die GotCourts-App oder die Web-Oberfläche. Die Integration in bestehende Websites erfolgt meist indirekt: Viele Clubs verlinken einfach auf ihre Buchungsseite bei GotCourts. Für bestehende Zugangssysteme oder Lichtssteuerungen hat GotCourts wie erwähnt Partnerschaften, sodass ein Upgrade einer Tennishalle auf Onlinezugang meist möglich ist, sofern man z.B. die kompatible Meytronics-Hardware nutzt. Ein Vorteil von GotCourts ist die ständige Weiterentwicklung durch ein professionelles Team – neue Funktionen (z.B. zuletzt Padel oder eine Liga-Plattform) kommen regelmäßig hinzu. Die Datenhoheit liegt beim Anbieter, aber Vereine können ihre Mitgliederdaten natürlich exportieren oder synchronisieren. Wichtig für Clubs: Wer bereits ein Verwaltungssystem hat (z. B. eine Mitgliederliste in Excel oder einem anderen Tool), muss prüfen, wie gut sich dieses mit GotCourts verbinden lässt. GotCourts selbst empfiehlt in der Schweiz die Kooperation mit Fairgate für umfassende Vereinsverwaltung. In Deutschland/Österreich müsste man hier eigenständig Lösungen finden, da Fairgate dort weniger verbreitet ist.

Praxisbeispiel: Zahlreiche Tenniscenter in der Schweiz – etwa der TC Herrliberg oder TC Schützenwiese (Winterthur) – nutzen GotCourts. Diese Anlagen loben die Plattform als flexibel und zuverlässig; so berichtet der Spielleiter des TC Schützenwiese, dass GotCourts eine ganze Saison lang ohne technische Panne lief und man äußerst zufrieden sei. Ein Vorteil zeigte sich auch während der Pandemie: Über GotCourts konnten Clubs relativ einfach ihre Plätze online steuern, Zugänge limitieren und Kontaktverfolgung sicherstellen (via Buchungslisten). In Österreich setzt z.B. der City & Country Club Wien (eine große Anlage mit Tennis, Squash, Badminton) auf GotCourts, um externe Buchungen abzuwickeln – hier ist die Anbindung an ein Zutrittssystem entscheidend, damit Gastspieler nur mit gültiger Buchung reinkommen. In Deutschland experimentieren insbesondere Anlagen mit Padelplätzen mit GotCourts, da Padel spielstark über App-Communities wächst. GotCourts hat hier den Vorteil, eine breite Nutzerbasis zu haben, die auch überregional Plätze sucht. Für einen klassischen Mitgliederverein mag GotCourts vor allem dann interessant sein, wenn man aktiv Nicht-Mitgliedern Buchungsmöglichkeiten geben will (z.B. um freie Hallenkapazitäten zu vermieten). Vereine, die rein intern bleiben möchten, nutzen seltener GotCourts, weil dann die Marktplatz-Funktion kein großer Mehrwert ist. Allerdings kann GotCourts natürlich auch rein intern genutzt werden im Basic-Modus.

    Vorteile von GotCourts:
  • Große Spieler-Community: Hilft, neue Spieler als Gäste oder Mitglieder zu gewinnen, indem Plätze auf einem Marktplatz sichtbar sind.
  • Exzellente Mobile-App mit einfacher Bedienung und Features wie Spielersuche, Ligabetrieb (GotCourts League).
  • Online-Zahlungen integriert: Ideal für kommerzielle Platzvermietung und automatisierte Kassenabwicklung (Einnahmen fließen direkt, weniger Aufwand für den Verein).
  • Technische Integrationen vorhanden: Ansteuerung von Licht, Türen etc. über Partnerlösungen; insgesamt modern und cloudbasiert aufgestellt.
  • Flexibles Preismodell: Basic ohne externe Buchungen günstiger Fixpreis, Marketplace erlaubt Pay-per-Use Finanzierung über Gastgebühren.
    Nachteile von GotCourts:
  • Preis pro Platz relativ hoch (119 €/Platz/Jahr) im Vergleich zu manchen Vereinslösungen, besonders wenn man den Marktplatz nicht nutzt. Für einen Club mit vielen Plätzen können Alternativen günstiger sein.
  • Abhängigkeit vom Anbietersystem: GotCourts ist weniger individuell anpassbar an Vereinswünsche, da es als Standardplattform konzipiert ist (weniger customizables Design, keine eingebettete Vereinswebsite etc., alles läuft über die GotCourts-App).
  • Mitgliederverwaltung begrenzt: Vollständige Verwaltung von Mitgliedsbeiträgen oder Rechnungen erfordert zusätzliche Tools (z.B. externes CRM Fairgate). Reine Mitgliedervereine, die eine All-in-One wollen, müssen diese Lücke beachten.
  • Servicegebühren bei Gastbuchungen: Wenn der Marktplatz genutzt wird, fallen Provisionen an, die die Kalkulation etwas verkomplizieren (allerdings generiert dies auch Umsatz).
  • Der Community-Ansatz erfordert Offenheit: Nicht jeder traditionelle Verein möchte seine Plätze „für alle Welt“ buchbar machen. Hier muss der Verein intern die Strategie klären, ob ein offenes System gewünscht ist.
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Melissa Neumann - Redakteurin bei SchlägerClub.de

Melissa Neumann ist eine talentierte Verbandsliga-Tennisspielerin und erfahrene U10-Tennistrainerin. Ihre Leidenschaft für den Sport zeigt sich auch in ihrem Interesse am mentalen Training im Tennis. Mit ihrer Expertise inspiriert sie Spielerinnen und Spieler jeden Alters, ihr volles Potenzial im Tennissport auszuschöpfen. In der Erarbeitung von Inhalten bringt sie ihr Fachwissen gezielt ein und wird dabei von KI unterstützt. Ihre persönliche Erfahrung sowie eine sorgfältige Bewertung der Inhalte fließen in die Arbeit ein, um fundierte und praxisnahe Informationen bereitzustellen.